Wahrscheinlich hast Du Dir einige Ziele für das neue Jahr gesetzt. Habe ich auch. Zusätzlich setze ich mir auch Anti- oder Nicht-Ziele.
Das sind Aktivitäten, die ich nicht oder nicht mehr tun will. Denn diese Aktivitäten führen zu Resultaten, die ich nicht will. Oder sie führen mich nicht in Richtung meiner Ziele, im schlimmsten Fall halten sie mich davon ab, die wirklich wichtigen Ziele zu erreichen.
Ich habe lange als freiberuflicher Journalist gearbeitet und wurde für die veröffentlichten Artikel bezahlt. Mein Ziel war es, gut vom Schreiben leben zu können und genug Zeit für mich und die Familie zu haben. Dazu wollte ich möglichst umfassend informiert sein, um darüber schreiben zu können und mögliche Entwicklungen in meinen Fachgebieten vorhersehen und einschätzen zu können. Das führte dazu, dass ich immer mehr Zeit in das Lesen von News-Seiten und fachspezifischen Quellen steckte. Dadurch blieb immer weniger Zeit für das Schreiben (für das ich bezahlt wurde) und für ein Leben neben der Arbeit. Das untergeordnete Ziel (informiert sein) lenkte also immer stärker von den übergeordneten Zielen (gutes Einkommen und Zeit für mich und die Familie) ab.
1. Deine Ziele setzen
Dazu muss ich nicht viel sagen, das kennst Du.
Beispiele:
- Ich gehe bis zum Ende des Jahres an mindestens 3 Tagen der Woche 10.000 Schritte oder mehr.
- Ich stelle bis Ende Dezember das Manuskript meines Buchs fertig. Fertig heißt, dass ich alle Kapitel mindestens einmal überarbeitet habe.
2. Kopfstand-Methode: Die Hindernisse auf dem Weg zum Ziel
Frage Dich:
- Was wäre der Worst Case in Bezug auf mein Ziel?
- Welche Aktivitäten könnten mich davon abhalten, das Ziel zu erreichen?
- Welche Handlungen (oder Unterlassungen) würde ich später mit Sicherheit bereuen?
Beispiele:
- Worst Cases beim Buchschreiben könnten sein, dass sich alles nur noch ums Buchschreiben dreht, dass ich mein soziales Leben auf Null zurückfahre, dass ich meine Gesundheit vernachlässige.
- Ich würde es hinterher definitiv bereuen, wenn ich für das Buchprojekt meine Familie vernachlässigt und alle Einladungen von Freunden ausgeschlagen hätte.
- Ich verbringe meine Mittagspause mit Social Media, statt eine Runde spazieren zu gehen.
3. Deine Anti-Ziele setzen
Nun hast Du ein klares Bild, wie Du Dich selbst sabotieren und vom Erreichen des Ziels abhalten kannst. Und welche Aktivitäten hinderlich sind.
Formuliere entsprechende „Nicht (mehr)“-Ziele.
Beispiele:
- Ich verbringe meine Mittagspause nicht mehr in Sozialen Medien und mit News-Lesen.
- Ich lasse nicht zu, dass das Buchprojekt mein soziales Leben auffrisst.
4. Deine Anti-Ziele positiv formulieren
Oft reicht es schon, für dich festzulegen, was du nicht (mehr) tun wirst.
Nicht selten ist es aber hilfreich, dich zu fragen, was du stattdessen tun willst.
Beispiele:
- Statt „Ich will mich nicht mehr zu Tode recherchieren.“ könnte das Anti-Ziel lauten: „Ich begrenze die Zeit, die ich für Recherchen aufwende. Vor dem Recherchieren lege ich fest, wie viel Zeit ich damit maximal verbringen werde.“
- Statt „Ich lasse nicht zu, dass das Buchprojekt mein soziales Leben auffrisst.“ könnte das Anti-Ziel lauten: „Ich treffe mich jede Woche einmal mit jemand aus meinem Freundeskreis.“
Jetzt bist du an der Reihe
Was sind Deine Anti-Ziele für dieses Jahr?
Meine Empfehlung: Schreib sie genauso auf, wie du auch deine Ziele schriftlich fixiert hast.
Bildquelle
Das Foto stammt von Nathan McBride (via Unsplash).